Kategorie-Archiv:Pressemitteilungen

Pressemitteilung – Einkäufe aus der Luft: Wingcopter-Drohnen liefern erstmalig in Deutschland Güter des täglichen Bedarfs

Update 01.11.2023: Projektname an zwei Textstellen aus Gründen des Markenschutz auf „LieferMichel“ geändert

Pilotprojekt der Frankfurt University of Applied Sciences und Wingcopter in Michelstadt im Odenwald gestartet – Weitere Partner sind REWE, Vodafone und Riese & Müller

Michelstadt, 5. Oktober 2023 – Wingcopter und die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) haben heute den Startschuss für das Projekt „LieferMichel“ gegeben. Unter dem Namen „LieferMichel“ bietet das Pilotprojekt BewohnerInnen entlegener Ortsteile im hessischen Michelstadt die Möglichkeit, Lebensmittel und Gebrauchsgüter per Wingcopter-Lieferdrohne und Lastenrad schnell und emissionsfrei nach Hause liefern zu lassen. Mit den Drohnenlieferungen soll die Nahversorgung in der Region nachhaltig verbessert werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen der Förderrichtlinie „Innovative Luftmobilität“ in Höhe von insgesamt rund 430.000 Euro gefördert.

Zu Beginn werden die zwei außerhalb Michelstadts liegenden Ortsteile Rehbach und Würzberg angeflogen. BewohnerInnen dieser Ortsteile können über die Website www.liefermichel.de Güter des täglichen Bedarfs wie haltbare Milch, Eier, Obst und Gemüse, Konserven und viele weitere ungekühlte Produkte bestellen und sich diese zu einem Wunschtermin nach Hause liefern lassen. Die Bestellungen werden per Wingcopter an feste Landepunkte am Rande der Ortschaften geflogen, von wo aus sie per E-Lastenrad bis zu den EndkundInnen gefahren werden. Zur Auswahl steht anfangs ein breites Produktangebot des örtlichen REWE-Markts. Weitere lokale Einzelhändler sollen im Verlauf des Projekts zur Plattform hinzugefügt werden.

Wissenschaftlich begleitet wird das Pilotprojekt durch die Frankfurt University of Applied Sciences, die den Dienst aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht evaluiert. Die Frankfurt UAS übernimmt auch die Lastenradfahrten. Sie besitzt eine tiefe Expertise im Bereich der Logistik auf der letzten Meile mit Lastenrädern und elektrischen Kleinfahrzeugen (LEV – light electric vehicles).

Neben der Stadt Michelstadt und REWE konnten Vodafone sowie Riese & Müller als assoziierte Projektpartner gewonnen werden. Das Mobilfunkunternehmen Vodafone stellt die nötige Mobilfunk-Infrastruktur zur Verfügung, damit die Wingcopter-Drohnen auf dem gesamten Flug eine sichere und stabile Verbindung zur Bodenstation haben. Die eingesetzten Lastenräder werden vom ebenfalls im Odenwald ansässigen E-Bike-Pionier Riese & Müller produziert und bereitgestellt.

In den betreffenden Ortsteilen haben in den vergangenen Jahren viele lokale Händler ihre Geschäfte geschlossen, sodass die AnwohnerInnen gezwungen sind, zum Einkaufen nach Michelstadt oder in andere Orte zu fahren – teils deutlich über 10 Kilometer pro Strecke. Insbesondere für kleinere Besorgungen bis 4 Kilogramm können LieferMichel-NutzerInnen nun das Auto stehen lassen. Ein weiterer Vorteil: Der Flug mit den rein elektrischen Lieferdrohnen ist auch umweltschonender als die Fahrt per PKW.

Basierend auf den Erfahrungen in Michelstadt soll ein nachhaltiges und beliebig skalierbares Geschäftsmodell entwickelt werden, um auch in anderen ländlichen Regionen Deutschlands die Nahversorgung durch eine schnelle, ökologisch sinnvolle und zuverlässige Auslieferung von Gütern des täglichen Bedarfs per Drohne zu verbessern. Denn obwohl in den letzten Jahren auf dem Land viele kleinere Geschäfte verschwunden sind, haben sich Lebensmittellieferdienste, die Bestellungen innerhalb weniger Minuten ausliefern, bislang auf urbane Räume beschränkt. Hier sehen die Projektpartner enormes Potenzial.

Das Projekt läuft vorerst bis Ende 2023 und soll bei Erfolg fortgeführt werden.

Tom Plümmer, CEO von Wingcopter, kommentiert: „Wir sind sehr stolz, mit LieferMichel den ersten Drohnenlieferdienst für Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs in Deutschland zu testen. Unser größtes Ziel ist es, Erfahrungen zu sammeln und gemeinsam mit den Bewohnern einen umweltfreundlichen und effizienten Service zu evaluieren, der in ländlichen Gegenden einen echten Mehrwert für die Bevölkerung schafft. Wir sind zutiefst dankbar für die Gastfreundschaft der Odenwälder und die Offenheit, mit der sie das Projekt und das LieferMichel-Team begrüßt haben.“

Wir glauben, dass ein drohnenbasierter Lieferdienst im ländlichen Raum eine Win-Win-Situation sein kann: Anwohner profitieren von besseren Versorgungsmöglichkeiten, Händler können ihr Kundeneinzugsgebiet vergrößern, ohne selbst Lieferangebote aufbauen zu müssen. Wir erwarten auch ökologische Vorteile, da insbesondere Fahrten für kleinere Besorgungen so substituiert werden können“, erläutert Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Präsident der Frankfurt UAS.

Dr. Tobias Robischon, Bürgermeister der Stadt Michelstadt, ergänzt: „Die Nahversorgung in entlegeneren Ortsteilen ist nicht nur bei uns in Michelstadt, sondern in vielen ländlichen Gemeinden der Region, ein bedeutendes Thema. Deswegen sind wir immer an innovativen Ideen und Konzepten wie der Lieferung per Drohne und Lastenrad interessiert und freuen uns, Teil dieser Deutschland-Premiere zu sein.“

Dr. Robert Zores, Chief Digital Innovation Officer (CDIO) bei REWE digital, freut sich über den Start des Projektes: “Wir beschäftigen uns im Bereich Research & Innovations schon seit Jahren mit dem Thema autonome Mobilität und haben stets ein Ziel vor Augen – unseren Kundinnen und Kunden neue Einkaufserlebnisse zu bieten und das Einkaufen bequem und einfach zu gestalten. Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel sind wir Pionier und Wegbereiter. Wir freuen uns, neben zahlreichen Projekten im urbanen Raum auch Angebote im ländlichen Raum zu testen und gemeinsam mit den Projektpartnern zu lernen und Technologie und Prozesse weiterzuentwickeln.”

Michael Reinartz, Innovations-Chef bei Vodafone Deutschland: „Wir freuen uns, dass das LieferMichel-Team für den Flugbetrieb der Liefermichel-Drohne auf das Mobilfunknetz von Vodafone setzt. Und damit unterstreicht, welche entscheidende Rolle die Mobilfunktechnologie für den kommerziellen Drohnenflug hat. Denn insbesondere über weitere Distanzen bietet nur das reaktionsschnelle Mobilfunknetz die nötige Sicherheit, um automatisierte Drohnenflüge – und damit innovative Anwendungen wie die Lebensmittel-Lieferung per Drohne – überhaupt zu ermöglichen.“

Jörg Matheis, Chief Communication Officer bei Riese & Müller: „Wir freuen uns sehr, dass wir bei diesem spannenden und innovativen Projekt dabei sind. Besonders die Kombination unterschiedlicher und klimafreundlicher Mobilitätsangebote macht dieses Projekt so wichtig.”

Über Wingcopter

Wingcopter ist ein deutscher Hersteller unbemannter, elektrisch angetriebener Lieferdrohnen sowie Anbieter von Drohnenlieferdiensten mit Sitz in Weiterstadt (Hessen). Das Unternehmen konzentriert sich auf die Verbesserung medizinischer Versorgungsketten sowie auf die Logistik von dringend benötigten Gütern. Das 150-köpfige Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch sinnvolle kommerzielle und humanitäre Anwendungen weltweit Leben zu verbessern und zu retten. Wingcopter ist Technology Pionier des Weltwirtschaftsforum.

Dank seines patentierten Schwenkrotor-Mechanismus und proprietärer Software-Algorithmen kann der Wingcopter 198 wie ein Multikopter senkrecht starten und landen, gleichzeitig aber auch lange Strecken so effizient, schnell und zuverlässig fliegen wie ein Flächenflugzeug, selbst bei Regen und Wind.

Zu Wingcopters Investoren gehören die Europäische Investment Bank, die REWE Group, Salvia, XAI Technologies, Xplorer Capital, Futury Capital, ITOCHU, DRONE FUND, SYNERJET, Expa, Hessen Kapital III und Corecam Capital Partners.

Weitere Informationen auf www.wingcopter.com sowie auf Twitter, LinkedIn und Instagram.

Über das Research Lab for Urban Transport (ReLUT):

Im Research Lab for Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt University of Applied Sciences forscht ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaft und Praxis zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Verkehrs im städtischen Raum. Beispielsweise werden hier Forschungsprojekte zur letzten Meile des Wirtschaftsverkehrs, zum Personenverkehr sowie Datenanalysen durchgeführt.

Weitere Informationen unter: www.frankfurt-university.de/relut

Über die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS)

Mit über 15.500 Studierenden und über 1.000 Mitarbeitenden in Lehre, Forschung und zentralen Serviceeinheiten ist die Frankfurt University of Applied Sciences eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Hier werden „Chancen durch Bildung“ gelebt. Diversität und gesellschaftliche Verantwortung sind die Werte der Hochschule. Praxisnähe, interdisziplinäre Ausbildung, internationale Ausrichtung und regionale Einbindung prägen das Profil. Exzellente Qualität von Lehre und Forschung ist der Anspruch. Durch Partnerschaften mit weltweit rund 200 Hochschulen ist die Frankfurt UAS in einer globalen Bildungswelt gut vernetzt. Vier Fachbereiche bieten 72 Studiengänge mit technischer, wirtschaftlich-rechtlicher und sozialer Ausrichtung an.

Ein vielfältiges Weiterbildungsprogramm ermöglicht auch Externen berufsbegleitendes, lebenslanges Lernen. Zudem wird anspruchsvolle, inter- und transdisziplinäre Forschung in außergewöhnlichen Fächerkombinationen betrieben. Im Dialog mit Partnern aus Wirtschaft, Verbänden und Institutionen ist die Frankfurt UAS innovative Entwicklungspartnerin, um gemeinsam zukunftsweisende Lösungen zu generieren. Die enge Verknüpfung von Forschung und Lehre mit der Praxis qualifiziert die Studierenden für einen erfolgreichen Einstieg in attraktive Berufsfelder und gewährleistet ihre Anschlussfähigkeit im Berufsalltag. Der Campus der 1971 als Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences gegründeten Hochschule liegt zentrumsnah im Herzen Frankfurts.

Weitere Informationen unter www.frankfurt-university.de

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B 47 Amorbach – Boxbrunn: Verkehrsfreigabe am 26.06.2022 gegen 16:30 Uhr / allgemein befahrbar ab 27.06.2022 ca. 12:00 Uhr

PRESSEMITTEILUNG 271 / Staatliches Bauamt Aschaffenburg

https://www.stbaab.bayern.de/service/medien/pressemitteilungen/2022/271/index.html

Aschaffenburg, den 22.06.2022

B47, Ausbau nach RiStWag zwischen Amorbach und Boxbrunn mit Deckenbauarbeiten – Verkehrsfreigabe am 26.06.2022 gegen 16:30 Uhr

Der Ausbau der B 47 zwischen Amorbach und Boxbrunn mit der Sicherung des Trinkwasserschutzgebiets von Amorbach wird am 26.06.2022 gegen 16:30 Uhr offiziell für den Verkehr freigegeben. Die symbolische Verkehrsfreigabe findet unmittelbar im Anschluss an die Sportveranstaltung Everesting Boxbrunn statt. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter wird die Verkehrsfreigabe vornehmen.

!!! Der allgemeine Verkehr kann die Straße nach den Aufräumarbeiten voraussichtlich gegen 12 Uhr am Montag, den 27.06.2022, wieder befahren. !!!

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Nach den letzten Aufräumarbeiten kann der Verkehr wieder auf der B 47 zwischen Amorbach und Boxbrunn rollen. Das freut mich sehr, denn damit endet die rund 13-monatige Vollsperrung, die für die Region natürlich eine Belastung war. Aber sie war notwendig, denn mit dem Ausbau konnten wir die Verkehrssicherheit, den Trinkwassersschutz und den Lärmschutz verbessern. Ich wünsche allen Verkehrsteilnehmern auf der Strecke stets gute und unfallfreie Fahrt!“

Die Bauarbeiten auf der B 47 zwischen Boxbrunn und Amorbach wurden seit Anfang 2021 unter Vollsperrung ausgeführt. Die Bundesrepublik Deutschland hat auf einer Strecke von insgesamt 6,6 Kilometern Länge insgesamt rund 5,8 Mio. € in die Verkehrssicherheit und die Sicherung der Trinkwasserquellen der Stadt Amorbach investiert.

Die Gesamtbaumaßnahme gliedert sich in zwei Baulose:

den Ausbau nach den Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasserschutzgebieten (RiStWag) auf rund 2 km einschließlich neuer Regenrückhaltebecken mit Kosten von 4,5 Mio. €

Die Erneuerung der Fahrbahn mit Kurvenverbreiterungen auf 4,4 km Länge mit Kosten von 1,3 Mio. €

Mit dem Ausbau sollen die Trinkwasserquellen der Stadt Amorbach vor Gefährdungen infolge des Straßenverkehrs geschützt werden. Betongleitwände verhindern das Abkommen von Fahrzeugen in das Trinkwasserschutzgebiet. Das Straßenoberflächenwasser wird künftig sicher aus dem Trinkwasserschutzgebiet abgeleitet. Außerdem wird die Verkehrssicherheit auf der landschaftlich reizvollen, kurvenreichen und bei Motorradfahrern beliebten Bergstrecke erhöht, indem die Fahrbahn erneuert und Kurven verbreitert wurden. Ein lärmmindernder Asphalt und eine geräuscharme Straßenmarkierung sollen außerdem die Anwohnerinnen und Anwohner vom Verkehrslärm entlasten.

Die Bauarbeiten begannen im Frühjahr 2021 und mussten wegen der besonderen örtlichen Verhältnisse, der Lage im Trinkwasserschutzgebiet und dem beengten Baufeld an einem bewaldeten Steilhang unter Vollsperrung ausgeführt werden. Für die Einwohner des Amorbacher Stadtteils Boxbrunn waren die Straßenbauarbeiten deshalb mit Einschränkungen und Umwegen verbunden. Mit der Fertigstellung des Bauvorhabens und der Verkehrsfreigabe der direkten Verbindung zwischen Boxbrunn und Amorbach werden die Beeinträchtigungen für die Bürgerinnen und Bürger in und um Amorbach sowie für alle Verkehrsteilnehmenden nun beendet.

Die symbolische Verkehrsfreigabe der B 47, Amorbach–Boxbrunn findet am Sonntag, 26.06.2022, gegen 16:30 Uhr statt. Nach einer kurzen Begrüßung und einer Rede von Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter werden Herr Pfarrer Christian Wöber und Frau Pfarrerin Marie Sunder-Plassmann die Baustrecke segnen und im Anschluss wird die B 47 mittels Durchschneidung eines Bandes offiziell für den Verkehr wieder freigegeben. Vorher wird am selben Tag ab 9 Uhr das Benefiz-Radsport-Event „Everesting Boxbrunn“ des TV Miltenberg auf der Strecke stattfinden. Staatsminister Bernreiter wird gemeinsam mit den Verantwortlichen des TV Miltenberg die von den Teilnehmenden erzielten Ergebnisse präsentieren und die Gesamtspendensumme verkünden.

Allerdings wird es wegen den Aufräumarbeiten noch einen weiteren Tag dauern, bis der Verkehr wieder auf der Straße rollen kann. Das Staatliche Bauamt rechnet damit, dass die B 47 zwischen Amorbach und Boxbrunn spätestens am 27.06.2022 gegen 12 Uhr wieder uneingeschränkt befahrbar sein wird.

Das Staatliche Bauamt Aschaffenburg dankt allen Verkehrsteilnehmenden sowie allen Bürgerinnen und Bürgern in und um Amorbach für ihr Verständnis und ihre Einsicht für die unvermeidbare Verkehrssperre. Wir wünschen allen Verkehrsteilnehmern stets eine unfallfreie Fahrt und eine gesunde Rückkehr nach Hause.

Ansprechpartner: Herr Zinke

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„Zur Römerburg“ – Biergarten eröffnet am Osterwochenende

Fotos und Text: Hans-Dieter Schmidt

WÜRZBERG – Die Höhenlage mit guter Luft und viel Sonne, dazu reichlich Auslauf ohne allzu große Steigungen – die Würzberger Höhe erfreut sich bei Ausflugsgästen von je her besonderer Beliebtheit. Im Winter kommen die Talbewohner zum Skilanglauf und Spazieren, im Sommer zum Wandern und Radfahren. Eins freilich fehlte zuletzt vielen zum Freizeitglück: die Möglichkeit zu einer zünftigen Einkehr. Die haben sie nun zurückbekommen: Beate und Herbert Vieten haben das fast schon legendäre Gasthaus „Zur Römerburg“ neu eröffnet. Damit haben Besucher und Einheimische nun wieder die Wahl zwischen der immer möglich gebliebenen Kaffeestunde in der örtlichen „Odenwälder Caféstube“ und der Wirtshauspartie im Lokal am Ortsrand. Und was den Gästen ihren Ausflug aufwertet, bedeutet für die 830 Einheimischen den Rückgewinn von Lebensqualität, wie Ortsvorsteher Manuel Dingeldein betont. Er freut sich zudem, dass damit ein Stück Geschichte ein neues Kapitel bekommt.

Zufriedene Gäste wünscht sich die Wirtsfamilie Vieten im Gasthaus Zur Römerburg. Im freundlich hell gestalteten Gastraum haben Platz genommen Wirt Herbert Vieten (vorne links) und Eigentümer Michel Vieten (vorne rechts) mit Mitgliedern des Ortsbeirates (Mario Dick, Manuel Dingeldein und Jens Fill). Foto: Hans-Dieter Schmidt

Direkt am Ortseingang wurde das Haus im Jahr 1838 errichtet. Erbauer war der aus Bullau stammende Würzberger Schullehrer Georg Ludwig Chelius, berichtet der verstorbene Heimatforscher Walter Weidmann in seinem Würzberger Heimatbuch. Die Historie weiß von etlichen Eigentümer-Wechseln bis hin zum letzten einheimischen Besitzer Georg Gerbig. Rund sechzig Jahre lang verfügte das Haus über einen Saalbau als bedeutenden Veranstaltungsort im Dorf. Dazu gab es Fremdenzimmer zur Beherbergung von Feriengästen, beschreibt der Autor. Auf Verpachtung an das Erbacher Brauhaus und späteren Verkauf des Gasthauses folgten mehrere erfolglose Neustart-Versuche, notierte Weidmann, um zugleich eine gewisse Entfremdung zu Würzberg festzustellen. Und diese Entfremdung möchten die neuen Wirtsleute Herbert und Beate Vieten gerne rückgängig machen.

Vieten ist Metzgermeister und stammt aus Langen, und auch seine Ehefrau verfügt über entsprechende Qualifikation. Berechtigt ist durchaus die Frage, wie es Fachleute aus Großstadtnähe mit eigenem Fleischerfachgeschäft in ein kleines Dorf an der hessisch-bayerischen Landesgrenze verschlagen kann. Die Erklärung lässt den Wirt schmunzeln: Da sind noch Tochter Viola und Schwiegersohn Michel Vieten mit den Kindern Emilia (5) und Elias (8), die ein ihren Bedürfnissen entsprechendes Haus suchten. Sie konnten schließlich Anfang 2021 das Würzberger Anwesen erwerben. Und die Eltern griffen spontan zu, als sie das Angebot erhielten, die vorhandenen Gasträume zu bewirtschaften.

Derzeit ist der Betrieb so geregelt, dass Herbert und Beate die Küchenarbeit leisten, der Service obliegt Michel und Viola. Dieses Team bietet den Gästen gutbürgerliche deutsche Küche an. Dabei wird unbedingt darauf geachtet, dass, wo immer möglich, regionale Produkte verarbeitet und serviert werden. Das gilt insbesondere für Fleisch, das aus dem Schlachthof Brensbach stammt und vom Metzgermeister fachgerecht aufbereitet wird. Aber auch Kartoffeln und Gemüse kommen aus der Region. Die Erkenntnis ist für die Fachleute in der Küche nicht neu, dass der Fleischkonsum seit geraumer Zeit schon einen deutlichen Rückgang verzeichnet. Daher bietet man auch vegetarische Speisen an.

Der Keller bietet das übliche Getränkespektrum, vom Mineralwasser bis zu Spirituosen. Weine liefert ein Winzer aus Rheinland-Pfalz, und aus dem Zapfhahn fließt primär der regionale Gerstensaft aus dem Mossautal. Da das Haus aber keine Vertragsbindung hat, können Gäste auch mehrere andere Biere genießen. Umfangreich ist das Platzangebot. So verfügt der Gastraum über mehr als dreißig Plätze, im Saal mit kleinem Neben- oder Erweiterungsraum können bis zu 80 Personen Platz finden, und etwa 100 Gäste können während der wärmeren Jahreszeit im Biergarten bewirtet werden. Dort steht ein Getränkewagen, der ebenfalls gezapften Gerstensaft anbietet. So eignen sich die Räumlichkeiten zunächst für den „normalen“ Besuch eines Speiserestaurants. Das rad- und wanderfreundlich gelegene Haus bietet sich aber auch an für Gruppen, die auf diese Weise unterwegs sind. Ebenso organisiert und arrangiert man gerne Familienfeiern, Firmen- und Vereinsfeste. Dafür wird aber um Anmeldung gebeten. Es sind nur etwa drei Fahrkilometer bis zur Bundesstraße 47, die zum Mümling- oder Maintal führt. Daher bietet Familie Vieten ihre Räume auch für Tagungen und Konferenzen an.

Derzeit ist das Restaurant freitags und samstags von 17 bis 22 Uhr geöffnet, sonntags von elf bis 14 und von 17 bis 22 Uhr. Wirt Herbert Vieten zieht eine bedarfsbedingte Erweiterung der Öffnungszeiten an Samstagen ab elf Uhr in Erwägung. Der große Biergarten wird ab dem Osterwochenende geöffnet sein. Reservierungen und Terminabsprachen unter Telefon 06061-9798943.

Zufriedene Gäste wünscht sich die Wirtsfamilie Vieten im Gasthaus Zur Römerburg. Im Biergarten haben Platz genommen Eigentümer Michel Vieten (vorne links) und Mitglieder des Ortsbeirates (Manuel Dingeldein, Mario Dick und Jens Fill). Stehend Wirt Herbert Vieten. Foto: Hans-Dieter Schmidt
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