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www.Merian.de: Hessens schönste Städte – Enner, zwoon, dräi!

Im Herzen Deutschlands liegt eine Bilderbuchwelt mit spitzen Giebeln, schmalen Gassen und ehrwürdigen Türmen. MERIAN-Autorin Elsemarie Maletzke unternahm eine Reise durch die schönsten Städte Hessens.

Schwarz wie Ebenholz sind die Eichenpfosten, auf denen das Rathaus in Michelstadt von 1484 steht. Rot wie Blut die Geranien in den Blumenkübeln am Marktplatz. Und weiß und aus Elfenbein ist das Michelstädter Röschen, eine berühmte Blumenbrosche und bekanntestes Erzeugnis der örtlichen Schnitzkunst. Von einer Reise durch Italien soll Franz I. Graf zu Erbach-Erbach 1775 seinen Untertanen einen afrikanischen Elefantenstoßzahn mitgebracht haben. Mit Holz und Horn waren die heimischen Kunstschnitzer bereits vertraut, aber vom Elfenbein versprachen sie sich noblere Kundschaft. Afrika lieferte, und das „weiße Gold“ aus dem Odenwald verkaufte sich bestens in Form von Schnupftabakdosen und Schachspielen, Besteckgriffen und Billardkugeln.

Ein knappes Jahrhundert später gewannen Schnitzer aus Michelstadt und dem benachbarten Erbach auf der Weltausstellung 1873 in Wien eine Medaille für ihre Elfenbeinröschen. Die filigrane Blumenbrosche wurde danach für die Damen modisch zwingend. Ein Wandel des Geschmacks und das Washingtoner Artenschutzabkommen von 1989 haben sich dämpfend auf die Zunft ausgewirkt.

Statt Elefantenhauern verarbeitet man nun Mammutzähne, die der Permafrost in Sibirien freigibt, oder pflanzliches Elfenbein aus der südamerikanischen Taguanuss. Im privaten Elfenbeinmuseum am Kirchplatz sind kostbare Schnitzereien aus aller Welt zu sehen, allein 300 Erotica. Liebhaber der Elfenbeinkunst fahren meist weiter nach Erbach, wo es im Deutschen Elfenbeinmuseum noch mehr Schnitzkunst zu sehen gibt. Eine Fusion ihrer Städte haben die Bürger abgelehnt, weshalb das Michelstädter Röschen nebenan eine Erbacher Rose ist.

Info Michelstadt ging aus einem fränkischen Hof hervor. Seit 815 gehörte es Einhard, dem Biografen Karls des Großen. Er erbaute die nach ihm benannte Basilika im heutigen Stadtteil Steinbach. Das Elfenbeinmuseum liegt zentral am Kirchplatz 7.

Quelle: http://www.merian.de/reiseziele/artikel/a-785328.html

Michelstadt_Rathaus_Merian
Michelstadt_Rathaus_Merian

 

Echo-Online: Literarische Würze verfeinert Kochkäs’

Kulinarische Kultur: Mischel Lang und Gunter Miksch tragen zu Aufgetischtem ganz schön Deftiges vor

WÜRZBERG. Prost Mahlzeit, mein Schatz, so der Titel des etwas schärfer gewürzten Programms der „Texttanten“. Die pikante literarische Beilage gab es jetzt zum ersten Kochkäsabend des Kultur- und Heimatvereins im Würzberger Dorfgemeinschaftshaus. Die „Texttanten“ sind Rezitator Mischel Lang und Gunter Miksch mit Gitarre wie Akkordeon.
Prost Mahlzeit, mein Schatz, dahinter verberge sich die Thematik des Abends: Trinken, Essen und die Liebe, erklärte Lang. Aus drei Jahrhunderten gab er Texte und Gedichte wieder, die das Thema doch sehr volksnah interpretieren. So kam der Äppler oder Rauscher – ging es ums Trinken – auf keinen Falls zu kurz Und bei der Liebe war es nichts mit Romantik, auch hier langten Mann und Frau eher deftig zu. Lang rezitierte vier deutsche Autoren: aus dem 18. Jahrhundert Gottfried August Bürger, aus dem 19. Jahrhundert den Frankfurter Mundartdichter, Satiriker und zeitkritischen Journalisten Friedrich Stoltze und aus dem 20. wie 21. Jahrhundert Rainer Weisbecker, ebenso Frankfurter Original, Mundartdichter, Liedermacher und einstiges Mitglied der „Frankfurt City Blues Band“.
Mit „Melchior Leander Griffelspitz“ kam auch der Odenwald nicht zu kurz, unter diesem Pseudonym gab der Rezitator eigene Texte zum besten. Die deftige Liebeserklärung „Für Elise“ war der Auftakt des unterhaltsamen Abends: „Fühl mich dir fast so nah, wie der Käs’ am Messer babbt . . .“ Weiter ging es mit dem Sturm-und-Drang-Dichter Gottfried August Bürger. Der Balladen- und Gedichteschreiber fiel in die Missgunst seiner zeitgenössischen Kollegen Friedrich Schiller und Wolfgang Goethe, da er mit Frivolität und unschöneren Tatsachen nicht sparte. Lang las aus der Ballade um Rosetta und weitere Texte, etwa aus dem Volkslied „Der wohlgesinnte Liebhaber“.
Verpackt in die Versform des bayerischen Stanzel gaben Griffelspitz und Miksch das zum Besten, „was den „Odenwälder bis tief ins Mark trifft“. Ein Werbegedicht um Zahnpasta, welches bereits mit Adam und Eva im Garten Eden beginnt, stammt ebenfalls von Griffelspitz. Erhalten geblieben ist ein echtes Dokument, ein Brief aus dem Gefängnis, in dem einst ein junger Höchster namens Ignaz seine Sehnsucht nach heimischer „Worscht“ kundtat.
Mit „Levi und Rebekksche“ und „Prophet Jonas“ zitierte Lang Friedrich Stolzes jüdischen Witz. Es ist eine besondere Form der Selbstironie, zu der auch Gunter Miksch einiges auf Lager hatte. Schwarzhumorig wurde es bei zwei Texten Rainer Weisbeckers, in einem will ein Äppler-Trinker auch nach seinem Ableben als Asche im Bembel beigesetzt werden.
Lang überzeugte mit hervorragender Lesekunst, während Miksch mit kurzen musikalischen Einlagen bestens unterhielt. Eine Zugabe blieb nicht aus. So fehlt es den gut 20 Sorten hausgemachten Kochkäse nicht an kultureller Würze. Es war ein Erfolg, so wertete Vereinsvorsitzende Bettina Magsam den gut besuchten Abend, den der Kultur- und Heimatverein erstmals in dieser Form anbot.

Essen, Trinken und die Liebe, davon zehren auch jene Autoren, die Mischel Lang liebend gern bei seinen Auftritten rezitiert. Eine Auswahl recht deftiger Texte über menschliche Genüsse jeglicher Art stellte er beim ersten Kochkäsabend des Kultur- und Heimatvereins Würzberg vor, begleitet von Gunter Miksch am Akkordeon und mit der Gitarre. Foto: Gabriele Lermann
Essen, Trinken und die Liebe, davon zehren auch jene Autoren, die Mischel Lang liebend gern bei seinen Auftritten rezitiert. Eine Auswahl recht deftiger Texte über menschliche Genüsse jeglicher Art stellte er beim ersten Kochkäsabend des Kultur- und Heimatvereins Würzberg vor, begleitet von Gunter Miksch am Akkordeon und mit der Gitarre. Foto: Gabriele Lermann

Artikel: Literarische Würze verfeinert Kochkäs’

Zuwachs an jungen Mitgliedern

Hauptversammlung: VdK in Würzberg sieht seine positive Arbeit bestätigt – Widersprüche, Hilfestellungen und Rentenverfahren nehmen zu

WÜRZBERG.

Eine Zunahme an jungen Mitgliedern, Hilfestellungen, Anträgen, Widersprüchen und Rentenverfahren: Der VdK-Ortsverband Würzberg sieht sich auf einem guten Weg und in seiner Arbeit bestätigt, wie Vorsitzender Klaus Weyrauch bei der jüngsten Jahreshauptversammlung bestätigte. Vor allem die zunehmende Resonanz freut die Verantwortlichen, sind sie doch um stetiges Wachstum bemüht, um auch künftig viel bewegen zu können. Um die anfallende Arbeit zeitnah, schnell und effizient zu erledigen, werden nicht nur der Vorstand benötigt, sondern auch Beisitzer, die Aufgaben übernehmen, heißt es in einer Pressemitteilung. Dazu gehört die Organisation von Ausflügen und Geburtstagen oder anderweitigen Veranstaltungen. Den aktuellen Kassenbericht erstattete Rechner Georg Gerbig, der Vorstand wurde anschließend entlastet. In seinem Amt bestätigten die Mitglieder Klaus Weyrauch, zum Stellvertreter wurde Artur Döbert bestimmt, Georg Gerbig bleibt Rechner, Heinz Knapp Schriftführer, Renate Damm heißt die Frauenbeauftragte. Beisitzer sind Helmut Hauk, Hansi Schweikert, Matthias Müller, Marco Buchheimer. Erika Mark-Hermann und Hardwig Maibaum.Nächste Vorstandssitzung ist am 1. Juni ab 17.30 Uhr im Gasthaus ,,Zum Hirsch“, dann geht es auch um die Verteilung der Aufgabenbereiche.

Quelle: http://www.echo-online.de/suedhessen/odenwaldkreis/michelstadt/Zuwachs-an-jungen-Mitgliedern;art1274,894638